Nationale und europäische Identität im Spannungsfeld weltgeschichtlicher Orientierung

Nationale und europäische Identität im Spannungsfeld weltgeschichtlicher Orientierung

Organisatoren
Anil Bhatti (Neu-Delhi); Alois Hahn (Trier/Luzern); Rudolf Stichweh (Luzern)
Ort
Loveno di Menaggio
Land
Italy
Vom - Bis
12.09.2010 - 17.09.2010
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Von
Rubina Zern, Zentrum für Angewandte Kulturwissenschafte und Studium Generale, KIT/ Institut für Neueste Geschichte, Universität Würzburg

Im Deutsch-Italienischen Zentrum der Villa Vigoni in Loveno di Menaggio fand ein Doktorandenkolloquium zum Thema „Nationale und europäische Identität im Spannungsfeld weltgeschichtlicher Orientierung“ statt, das als europäisches interdisziplinäres Projekt ausgeschrieben worden war. Organisiert wurde die Veranstaltung von Alois Hahn (Trier/Luzern), Anil Bhatti (Delhi) und Rudolf Stichweh (Luzern) und ermöglicht durch die großzügige Unterstützung des Deutsch-Italienischen Zentrums in der Villa Vigoni. Ziel der Tagung war es, sich zum einen mit den Bedingungen und Funktionen der Entstehung der nationalen Identität und des Nationalstaats in Europa im 18. und 19. Jahrhundert auseinander zu setzen, zum anderen mögliche Ähnlichkeiten und Differenzen zur Genese einer nicht bloß staatlichen, sondern auch kulturellen Identität im gegenwärtigen Europa zu diskutieren. Auch die Frage, welche Rolle in einer globalisierten Welt Nationen, nationale Identitäten, aber auch transnationale Identitäten spielen, wie sie sich etwa mit der Europäische Union oder einer darüber hinausreichenden europäischen Gemeinschaft verbinden, stellte einen zentralen Schwerpunkt dar. Die insgesamt fünfzehn Teilnehmer, Doktoranden und Postdoktoranden aus Deutschland und Italien, kamen aus verschiedenen Fachrichtungen der Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften, eine interdisziplinäre Konstellation, die sich in der Folge als sehr fruchtbar für die Diskussion erwies.

Nach einer kurzen inhaltlichen Einführung durch die Organisatoren eröffnete MARCEL BERLINGHOFF (Essen/Heidelberg) die erste Arbeitssitzung mit einer Darstellung des Verhältnisses zwischen kollektiven Identitäten und Migrationsregimen in Europa. Am Beispiel der Arbeitsmigrationsregime Frankreichs, der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz in den 1960er- und 1970er-Jahren zeigte er den Wandel, dem Zuschreibungen als Europäer oder „Außereuropäer“ und somit der legitime Zugang zum nationalen Arbeitsmarkt unterworfen waren. Dabei seien die Beamten der Regierungsadministrationen einerseits von den gesellschaftlich dominanten Vorstellungen von Zugehörigkeit geprägt gewesen, andererseits hätten die von ihnen gestalteten Migrationsregimes durch die Normalisierung oder Skandalisierung von Wanderungen auf diese Identitätsvorstellungen zurückgewirkt.

Der Beitrag von EUNIKE PIWONI (Bamberg) fokussierte die nationale Identität in Bezug auf Diskurse deutscher Intellektueller. Dazu stellte sie zunächst Ergebnisse aus ihrer Analyse des Diskurses zur nationalen Identität seit den 1980er-Jahren vor und rekonstruierte „Deutungsketten nationaler Identität“, wie sie von den Intellektuellen immer wieder formuliert und reformuliert worden seien. Wesentliche Erkenntnis dieser Analyse sei die allmähliche Durchsetzung eines staatsbürgerlichen Nationsverständnisses. Im zweiten Verlauf wurde der Versuch unternommen, diese Entwicklung aus der Perspektive der World-Polity-Forschung zu interpretieren. Die Legitimität des staatsbürgerlichen Modells scheine einem globalen Diskurs zu entspringen: Vor allem die Politikphilosophen, so zeigte sie auf, führten schon seit Jahrzehnten einen höchst normativen Diskurs zur Frage der Anerkennung von ethnisch-kulturellen Minderheiten in nationalen Gemeinschaften, der sich auf die Länderbeispiele USA und Kanada beziehe. Der Vortrag endete mit Überlegungen zu der Frage, über welche Kanäle der globale Diskurs nationale Debatten konkret beeinflusst.

Den weitgehend geistes- und sozialwissenschaftlich geprägten Rahmen des Kolloquiums erweiterte KATHLEEN STRANZ (Hamburg) um eine rechtswissenschaftliche Perspektive. In ihrem Beitrag zur europäischen Identität wies sie darauf hin, dass sich auf EU-Ebene eine verfassungsförmige Rechtsordnung entwickelt habe, die auf vielfältige Weise die nationalen Rechtsordnungen überforme. Insbesondere habe der Einfluss des Europäischen Gerichtshofes in Luxemburg vielfach zur Aushöhlung nationaler Kompetenzen und rechtlichen Eigenarten geführt. Problematisch, so Stranz, sei dies deshalb, weil es der EU an hinreichender sozialer Legitimation fehle, denn ihre Normadressaten, die Bürger der EU, identifizierten sich gerade nicht mit den ihnen zugewiesenen politischen Gemeinwesen. Im Vortrag wurde schließlich aufgezeigt, dass der Europäische Gerichtshof zunehmend eine Gegenstrategie in einer grundrechtlich fundierten Rechtsprechung sieht, mit deren Hilfe er versucht, die Bürger näher an die EU zu binden.

Ist der Nationalstaat primär ein Produkt oder ein Opfer der Globalisierung? Der Beitrag von TOBIAS WERRON (Bielefeld), mit dem die zweite Arbeitssektion eingeläutet wurde, ging von dieser Spannung in der Globalisierungsliteratur aus und plädierte für die erste Auffassung: Historisch gesehen sei der Nationalstaat niemals ein geschlossener „Container“ gewesen, der sich nun aufzulösen beginne – wie soziologische Zeitdiagnosen zum „Ende des Nationalstaats“ suggerierten – , sondern ein immer-schon-globales, zur weltweiten Nachahmung geeignetes und empfohlenes Modell, das unter den Bedingungen des „Weltverkehrs“ im 19. Jahrhundert entstanden und im 20. Jahrhundert zunehmend von externen Beobachtern und globalen Prozessen geformt und beeinflusst worden sei.

ZORAN TERZIC (Berlin) eröffnete die dritte Arbeitssitzung des Kolloquiums mit seinem Beitrag zur gegenwärtigen deutschen Identitätsdebatte, in dem er seine Überlegungen zu „ästhetischer Macht“ darlegte und in den Zusammenhang der neueren Patriotismus- bzw. Nationalismusdebatte in Deutschland stellte. Terzić analysierte eine Reihe von Fällen öffentlicher Kommunikation, an dem sich ästhetische Macht in besonderem Maße festmacht. Anhand von Michael Billigs Thesen zum Banalnationalismus zeigte er, in welcher Weise sich die Allgegenwart des Nationalismus als heutige Leitideologie auf Ebene der Kulturproduktion manifestiert. Sein Beitrag machte deutlich, dass die allgegenwärtige Propagandisierung einer postnationalen Konstellation und der zur Schau gestellte Pluralismus des nationalen, liberaldemokratischen Selbstbildes nur die allseits gewünschten Trugbilder eines endemischen Nationalismus darstellen, der weiterhin unverändert als Basalideologie das politische Denken bestimmt.

Die sich anschließenden Beiträge erweiterten die Perspektive einer nationalen Identität um die europäische Dimension. Zunächst beschäftigte sich ROBERTO RICCI (Pescara) mit der Identitätsfrage der italienischen Jugend auf europäischer Ebene. Ricci, der in seinem Projekt die Einstellungen von Schülern der Sekundarstufe in der Region Abbruzzen hinsichtlich interkultureller Integration und europäischer Bürgerschaft qualitativ untersucht, ging dabei von der These aus, dass die Jugendlichen ein kollektives europäisches Bewusstsein, ja, eine Art „Bürgerschaftsidentität“ aufwiesen, die der angeblichen Politikverdrossenheit und Demokratiefeindlichkeit ein anderes Bild gegenüberstelle. Die Wertvorstellungen der jüngeren Generation böten die Möglichkeit, über interkulturelle Integration und Identität in Europa neu nachzudenken.

Eine Zuspitzung erfuhr die Frage nach einer europäischen Identität im Beitrag von CHRISTOPH M. MICHAEL (Berlin/New York), der die zentrale Spannung und Uneindeutigkeit kosmopolitischer Debatten in der vertrauten Frage nach der strukturellen Rolle und Bewertung intermediärer Gruppen zwischen Individuum und Staat verortete. Mittels der analytischen Unterscheidung zwischen „sozialer Integration“ und „moralischer Regulierung“ verwies er darauf, dass der europäische Kosmopolitismus mit hoher Wahrscheinlichkeit nur eine vorübergehende Transformationsstufe auf dem Weg in einen neuen Assimilationismus darstelle. Die progressive Vorstellung eines kosmopolitischen Europas ohne Grenzen müsse allenfalls als der Versuch einer Übersetzungsleistung des Europäischen Binnenmarktes in politische Strukturen gesehen werden, welcher derzeit als an seine Grenzen gestoßen, wenn nicht als gescheitert anzusehen sei.

Eine andere Perspektive des Nationalismus nahm der Beitrag von EDOARDO BERETTA (Mailand) ein. Beretta verwies auf den makroökonomisch-monetären Unterschied zwischen Staaten und Nationen/Ländern, dessen Verkennung zur fehlerhaften Gestaltung eines geordneten Zahlungssystems führen könne. Er führte aus, dass die nationale (monetäre) Ebene, die jedem Land eine eigene Währung verleihe, nicht der gleichzeitigen Zugehörigkeit zu einer kontinentalen (zum Beispiel europäischen) und internationalen Geld- und Wirtschaftsidentität im Wege stehe: So wie einst deutsche Ökonomen wie Heymann oder Gesell erkannt hätten, schließe das Bewahren der Währungen der jeweiligen Länder (Deutschland: DM) weder den Gebrauch einer kontinentalen (Europa: Euro) noch einer gemeinsamen globalen Geldeinheit (Welt: „Weltgeld“) aus.

Den dritten Tag des Kolloquiums leitete der Beitrag von TERESA TSCHECH (Aachen) ein. Anhand der Sprachkonzepte Herders und Wilhelm von Humboldts führte sie die Bedeutung der deutschen Sprache für die Herausbildung einer deutschen Kollektividentität im Sinne einer sprachbestimmten deutschen Kulturnation im 18. Jahrhundert aus. Am Beispiel Heines zeige sich, so Tschech, welche zentrale Rolle dieses Konzept für die jüdische Hoffnung auf einen Zugang zur nicht-jüdischen Mehrheitsgesellschaft und die Möglichkeit einer deutsch-jüdischen Kultursynthese gespielt habe. Einem von Fichte in seinen „Reden an die deutsche Nation“ formulierten Sprachnationalismus, dem Mitte des 19. Jahrhunderts die Ethnifizierung der deutschen Sprache durch die Nationalisten gefolgt sei, hielten viele deutschsprachige Juden ein antiethnisches Sprach- und Kulturverständnis entgegen, oftmals festgemacht an den Identifikationsfiguren Goethe, Schiller und vor allem Lessing. Besonders über dieses Trio konnten sie sich in transkulturellem Sinne als Deutsche und Juden definieren, so Tschechs These.

Der zweite Beitrag dieser Sektion von MARÉN SCHORCH (Bielefeld) stellte biographisches Material, konkret: teil-narrative qualitative Interviews mit Akademikern, in den Mittelpunkt der Diskussion. Grundlegend war hierbei die Prämisse der identitätsstiftenden Leistung des Erzählens im Interview im Sinne eines Biographiegenerators, also einer umfassenden narrativen Vergegenwärtigung von Biographie. Aus einer soziologischen Perspektive wurde anhand von zwei Fallbeispielen Einblick in individuelle Konstruktionen von Identität gegeben, welche sich nicht zwangsläufig in singulären nationalen Zugehörigkeiten erschöpfen, sondern durchaus zwischen verschiedenen nationalen Identitäten oszillieren bzw. sich mitunter gänzlich einer solchen Zuordnung entziehen und auf supranationale Ebenen – als Europäer oder Kosmopoliten – rekurrieren.

Der Vortrag von YASEMIN SOYTEMEL (Konstanz) richtete den Blick auf die kollektiven Selbstbilder junger Deutsch-Türken in Berlin. Anhand der von den Jugendlichen genannten Vorbilder zeigte sie auf, dass sie sich weder als Deutsche noch als Türken noch als Deutsch-Türken identifizieren. Vielmehr, so Soytemel, definieren sie sich über einen Codex der Anständigkeit, mit dem sie sich zu wechselseitigem Respekt verpflichten und sowohl von den „Deutschen“ als auch den „Türkei-Türken“ abgrenzen.

Im zweiten literaturwissenschaftlichen Beitrag des Tages beschäftigte sich BRITTA C. JUNG (Groningen) mit der Transnationalisierung der deutschen Erinnerung an Nationalsozialismus und Holocaust in den vergangenen zwanzig Jahren. Ausgehend von Daniel Levys und Natan Sznaiders Feststellung, dass sich mit der Änderung der Rahmen ebenfalls die Bilder innerhalb der Rahmen modifizierten, spürte sie der Frage nach, wie sich das Gedächtnisnarrativ mit Blick auf den generationellen, demographischen, politischen und medialen Wandel verändert hat. Als Projektionsfläche diente ihr dabei das Medium Jugendliteratur. Dreh- und Angelpunkt des Analyseteils war die These, dass, gleichwohl die Vergangenheitsbilder transnationaler geworden sind, spezifische nationale Lesarten und Deutungsmuster den Texten noch immer eingeschrieben sind und mit der neuen transnationalen Perspektive interagieren.

Eine musikwissenschaftliche Perspektive zum Thema der nationalen Identität zeigte der Beitrag von VINCENZINA C. OTTOMANO (Bern) auf, der sich mit der Rolle von Musik bei der Ausprägung nationaler Identitäten auseinandersetzte. Obwohl Musik eine wichtige Rolle bei der Ausbildung nationaler „Identitäten“ gespielt habe, sei ihr Anteil an solchen Prozessen bisher kaum erforscht. Dies gelte auch für das Selbst- und Fremdbild russischer Musik im 19. Jahrhundert: Nachdem die Oper in Russland bis nach 1800 in den meisten Fällen fremder Herkunft war, spielte nach dem Erfolg von Glinkas wichtigen Werken Russland auch im europäischen Kontext die prägende Rolle beim Aufbau eines neuen Modells von Nationalmusik: Als Nation, die etwa ein Jahrhundert lang eine Art „kulturellen Selbst-Kolonialismus“ erfahren habe, sei Russland nun zum Exporteur eines neuen ästhetischen Paradigmas geworden. Durch die veränderten historischen Umstände sei das russische Beispiel Projektionsfläche neuer Vorurteile und parteiischer kultureller Imaginationen.

In den letzten Arbeitssitzungen des Kolloquiums ging es um die Frage der Herausbildung und Wahrnehmung italienischer Identität. ANNE LÜBBERS (Heidelberg) stellte in ihrem Vortrag „Esortazione a liberare la Italia – Identitätsbildung durch literarische Rezeption“ die Frage, welchen Einfluss Schriftsteller auf die Bildung nationaler Identität haben. Als Beispiele führte sie die Machiavelli-Rezeption in den Werken von Vittorio Alfieri (1749-1803) und Ugo Foscolo (1778-1827) an. Diese Rezeption, die Machiavelli als Vorkämpfer der nationalen Einheit Italiens und als Verfechter der Unabhängigkeit Italiens verehrte, habe die jungen Patrioten des Risorgimento in besonderem Maße geprägt. Infolge einer patriotischen Mythisierung, so Lübbers, konnte Niccolò Machiavelli deshalb im 19. Jahrhundert zur nationalen Symbolgestalt Italiens werden.

Der letzte Beitrag des Kolloquiums von RUBINA ZERN (Karlsruhe/Würzburg) beschäftigte sich mit der Wahrnehmung der Insel Sizilien durch deutsche Reisende zwischen dem 18. und dem 20. Jahrhundert. Sie zeigte auf, dass die Reise gen Süden mit der Zeit eine identitätsstiftende Rolle einnahm, die der Gruppe der Reisenden dazu gedient habe, die eigene Identität und Nationalität – bewusst oder unbewusst – an einer fremden Kultur zu spiegeln und abzugleichen. Speziell im 19. Jahrhundert hätten Deutsche in der Geschichte Siziliens ihre nationalen Wurzeln gesucht, die sie in eine direkte Kontinuitätslinie mit dem ersehnten Deutschen Reich stellten, zeitgleich grenzten sie sich aber von den zeitgenössischen Sizilianern ab. Hierbei spielten, so Zern, gesamtkulturelle Phänomene eine ebenso große Rolle wie spezifischere historische Erinnerungskulturen im Umgang mit dem Fremden und die individuelle Vorbildung und Erfahrung mit Sizilien.

Die abschließende Diskussion ging noch einmal auf die Genese und Konstruktion nationaler bzw. europäischer Identitäten ein. Dabei wurde deutlich, wie nationale Identität durch historische Prozesse und Verflechtungen geprägt wird und dass sie sich vor allem durch Abgrenzung definiert. Zudem wurde vielfach die interdisziplinäre Zusammensetzung der Teilnehmer begrüßt, die sich positiv auf die Diskussion wie auch auf die Perspektivierung der einzelnen Beiträge ausgewirkt hatte. Geplant ist weiterhin die Veröffentlichung der Beiträge auf der Homepage der Villa Vigoni.

Konferenzübersicht:

Marcel BERLINGHOFF (Essen/Heidelberg): Europäische Identität im Spiegel von Migrationspolitik

Eunike PIWONI (Bamberg): Nationale Identität im Wandel – Deutscher Intellektuellendiskurs zwischen Tradition und Weltkultur

Kathleen STRANZ (Hamburg): Überlegungen zur Europäischen Identität – Was können Recht und Rechtsprechung hierzu leisten?

Tobias WERRON (Bielefeld): Der Nationalstaat und die Globalisierung: Grundprobleme einer historischen Soziologie des modernen Nationalstaates

Zoran TERZIC (Berlin): Von Baselitz bis Volkspizza. Die deutsche Identitätsdebatte im Lichte der gegenwärtigen Kultur- und Medienlandschaft

Roberto RICCI (Pescara): Jugend und europäische Idee. Interkulturelle Integration und europäische Bürgerschaft in den Wertvorstellungen der jüngeren Generation

Christoph M. MICHAEL (Berlin/New York): Das Kosmopolitische Europa: Strukturen gesellschaftlicher Integration

Edoardo BERETTA (Mailand): Der Begriff „Land“/ „Nation“ in der internationalen monetären Makroökonomik: jetzige Auswirkungen und zukünftige Perspektiven

Teresa TSCHECH (Aachen): Transkulturelle Identität und Sprache in deutschsprachigen jüdischen Autobiographien am Beispiel Willy Cohns

Marén SCHORCH (Bielefeld): Narrative Verdichtungen transnationaler Biographien in qualitativen Interviews

Yasemin SOYTEMEL (Konstanz): Ambivalente Identitäten. Identitätsstiftende Vorbilder bei türkisch-deutschen Jugendlichen

Britta C. JUNG (Groningen): Die (Er)Findung der Selbst im Universellen: Die Inszenierung von Nationalsozialismus und Holocaust in der zeitgenössischen Jugendliteratur

Vincenzina Caterina OTTOMANO (Bern): Nationale Musik und europäische Identität. Die Rolle der russischen Kultur in der Entstehung der europäischen Nationalstaaten

Anne LÜBBERS (Heidelberg): Esortazione a liberare la Italia – Identitätsbildung durch literarische Rezeption

Rubina ZERN (Karlsruhe/Würzburg): Die Entdeckung des sinnstiftenden Siziliens im 19. Jahrhundert: Zwischen Rückwärtsgewandtheit und Moderne